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Linker Journalist wirft Viktor Orbán royale Träumereien vor

23. Apr. 2022

Der Chefredakteur der überregionalen linken Tageszeitung verurteilt die ungarische Bevölkerung und macht sie für den Wahlausgang verantwortlich. Zudem glaubt er, der Ministerpräsident ergehe sich in königlichen Phantasien.

Péter Németh besteht weiterhin darauf, dass er sowie seine Kolleginnen und Kollegen Ministerpräsident Orbán zu Recht als einen charakterlich schlechten und für das Amt ungeeigneten Menschen bezeichnet hätten. Der Chefredakteur von Népszava räumt jedoch auch einen Irrtum ein – nämlich hinsichtlich ihrer Annahme, dass derartige Aussagen weite Teile der Wählerschaft von ihm abbringen würden.
Die Menschen seien durch diese Analysen nicht im Geringsten beunruhigt und hätten Orbán zum vierten Mal in Folge wiedergewählt. Mehr noch, sie hätten ihm eine mehr als deutliche Zweidrittelmehrheit im Parlament verschafft, beklagt Németh und fügt hinzu, dass der Ministerpräsident folglich mit nahezu absoluter Macht ausgestattet sei. Auch geht der Journalist auf ein auf der Website Orbáns veröffentlichtes Video ein. (Der Clip zeigt ihn bei der Übernahme seines Parlamentsmandats, wie er kurz vor der Stephanskrone, die unter der Kuppel des Parlamentsgebäudes ausgestellt ist, einen Augenblick stehen bleibt – Anm. d. Red.)
Németh interpretiert diese Geste als Ausdruck des heimlichen Wunsches des Ministerpräsidenten, König von Ungarn zu werden – der einzige Titel, der ihm noch fehle, wie der regierungskritische Chefredakteur sarkastisch hinzufügt.

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