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Jobbik-Chef Péter Jakab wirft hin

11. Jun. 2022

Ein regierungsfreundlicher Kolumnist sowie ein Kollege aus der politischen Mitte kommentieren den Rücktritt von Péter Jakab mit dem Argument, es sei ein großer politischer Fehler gewesen, dass Jakab die radikale Jobbik-Ideologie aufgegeben und sich auf die Seite der Linken geschlagen habe.

Nachdem Péter Jakab noch vor einem Monat auf einem Parteitag als Jobbik-Vorsitzender bestätigt worden war, ist er nunmehr überraschend von seinem Amt zurückgetreten. Der Politiker begründete seinen Schritt damit, dass der Parteivorstand nicht hinter ihm stehe und er folglich die Partei nicht führen könne. Nach seinem Rücktritt als Parteivorsitzender wird Jakab nunmehr den Posten des Chefs der Jobbik-Fraktion im Parlament übernehmen.

Tamás Pilhál von Magyar Nemzet zeigt sich keineswegs überrascht, dass die Jobbik-Führung Jakab habe loswerden wollen. Die ehemalige „radikale nationale Zentrumspartei“ sei unter Jakabs Führung zu einer „Dienerin der linksliberalen Parteien“ geworden, behauptet der regierungsnahe Kommentator und fährt fort: Neben dem „Verrat“ an Jobbik sei Jakab auch in innerparteiliche Grabenkämpfe verwickelt und er stehe unter Korruptionsverdacht.

In einem Beitrag für Magyar Hang bezeichnet Róbert Puzsér die Leistung Jakabs in seiner Position an der Jobbik-Spitze als enttäuschend. Der Kommentator aus der politischen Mitte meint, Jakabs politische Kapriolen seien beeindruckend gewesen. Bei seiner Entscheidung jedoch, sich auf die Seite der Demokratischen Koalition des ehemaligen Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány zu schlagen, habe es sich um einen unverzeihlichen strategischen Fehler gehandelt. Puzsér wirft Jakab vor, Gyurcsánys Bemühungen um eine Schwächung anderer kleinerer Parteien des Oppositionsbündnisses aktiv unterstützt zu haben. Wie die Wahlergebnisse zeigten, habe Jobbik durch den Schulterschluss mit der Demokratischen Koalition absolut nichts gewonnen, notiert Puzsér.

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