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Ungarische Wettbewerbsfähigkeit im Aufwind

25. Jun. 2022

Nach Ansicht eines konservativen Wirtschaftswissenschaftlers ist die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit Ungarns auf die Wachstumspolitik der Regierung zurückzuführen. Einem anderen führenden Analysten zufolge ist es unwahrscheinlich, dass Ungarn in absehbarer Zeit zu den Durchschnittslöhnen innerhalb der Europäischen Union aufschließen werde.

Csaba Szajlai von Magyar Nemzet wertet das Wettbewerbsranking des Schweizer IMD-Instituts als Beweis dafür, dass die Bemühungen der Regierung um eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Landes erfolgreich gewesen seien. Der konservative Wirtschaftswissenschaftler erinnert daran, dass sich die ungarische Wettbewerbsfähigkeit laut dem jüngsten IMD-Bericht aufgrund niedriger Steuern, einer zuverlässigen Infrastruktur, einer dynamischen Wirtschaft, gut ausgebildeter Arbeitskräfte sowie einer fortschrittlichen digitalen Verwaltung deutlich verbessert habe. Infolgedessen sei Ungarn als das wirtschaftsfreundlichste Land in Mittel- und Osteuropa eingestuft worden. All dies, so Szajlai, bedeute eine klare Bestätigung der Wirtschaftspolitik von Regierung und Nationalbank.

Bestehe eine Möglichkeit, dass Ungarn – wie vom Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Márton Nagy, avisiert – bis zum Jahr 2030 das durchschnittliche Lohnniveau der EU erreicht?, fragt sich István Dedák. Auf Portfolio erinnert der Ökonom daran, dass Ungarn im Jahr 2010 bei 66 Prozent des EU-Durchschnittslohns gelegen habe und dieser Wert bis 2021 auf 76 Prozent geklettert sei. Dieser Anstieg gehe allerdings auf eine höhere Erwerbsquote zurück, betont Dedák und konstatiert, dass die Produktivität nicht wesentlich gestiegen sei. Obwohl mehr Menschen arbeiten würden, habe sich die Differenz zwischen den ungarischen und den EU-Durchschnittslöhnen pro Kopf der Bevölkerung seit 2010 vergrößert. Vor diesem Hintergrund bezweifelt Dedák, dass Ungarn, wie von Minister Nagy umrissen, zu den EU-Löhnen aufschließen könne.

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