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Weitere Kommentare zum Nachwahldesaster der Opposition

29. Jun. 2022

Kommentatoren beider politischer Lager bezeichnen das Abschneiden der Opposition bei den 70 Nachwahlen vom vergangenen Sonntag als bemitleidenswert.

Tragisch, dass die Opposition offenbar nicht in der Lage sei, 15 Prozent der Wählerschaft zu mobilisieren, notiert Miklós Hargitai in Népszava, zumal dies bei einer niedrigen Beteiligung von kaum mehr als 20 Prozent für Wahlsiege ausreichen würde (siehe BudaPost vom 28. Juni). Der Fidesz habe genau das mit dem Resultat geschafft, dass die Regierungspartei die meisten der zur Wahl stehenden Gemeinderatsmandate gewonnen habe. Das Hauptproblem in den Augen Hargitais besteht jedoch in einer nicht vorhandenen Botschaft seitens der Opposition, die die Wählerinnen und Wähler in die Stimmlokale locken könnte. Der linke Kommentator schlägt den Oppositionsparteien vor, sich einmal das Beispiel von Ujpest anzuschauen – dem einzigen von vier Budapester Stadtbezirken, in dem der Oppositionskandidat gewählt worden sei. Sie sollten die Methoden der Wählermobilisierung kopieren, die sich dort bewährt hätten.

Tamás Pilhál von Magyar Nemzet hingegen hält das Ergebnis von Ujpest für die Opposition für nicht wirklich ermutigend, da dort ihr Vorsprung gegenüber dem April-Ergebnis von 26 auf nunmehr sechs Prozent geschrumpft sei. Alles in allem erscheine es möglich, dass der Fidesz Budapest zurückerobern könne, orakelt Pilhál.
In einem anderen Artikel der wichtigsten regierungsnahen Tageszeitung zitiert Soma Vizvári konservative Denkfabriken. (Sie zeichnen ein genaueres Bild der Nachwahlresultate, als es offizielle Daten nahelegen würden – Anm. d. Red.) Demnach zeige sich, dass der Fidesz neben seinen eigenen 18 Kandidaten landesweit weitere 14 unterstützt habe. Nur vier davon hätten am Sonntag verloren, betont Vizvári.

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