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Linke Stimmen zum desolaten Zustand der Opposition

1. Jul. 2022

Zwei linksorientierte Politikwissenschaftler bezeichnen den Zustand der Opposition als bedenklich. Allerdings glaubt einer der beiden Experten, dass die Regierung den Herausforderungen der kommenden Jahre nicht standhalten werde.

Attila Tibor Nagy führt das deutliche Scheitern der Opposition bei den Nachwahlen vom vergangenen Sonntag auf die Apathie zurück, die ihre Anhänger nach der Niederlage ihrer Parteien bei den Parlamentswahlen am 3. April ergriffen habe. Auf Azonnali äußert Nagy die Befürchtung, dass die Oppositionsparteien durch die ständigen Querelen die Großstädte, in denen ihr Bündnis vor drei Jahren die Bürgermeisterwahlen gewonnen habe, leicht wieder verlieren könnten.

In einem Gastbeitrag für die linke Tageszeitung Népszava stimmt der altgediente sozialistische Politologe Attila Ágh der Diagnose seines Kollegen zu, sagt aber voraus, dass die Regierenden an der Bewältigung der aktuellen Finanzkrise scheitern dürften. Das wiederum werde der Opposition neue Perspektiven eröffnen. Derzeit versuche die Regierung, die Finanzprobleme des Landes mit Hilfe von Reformen zu lösen. Allerdings werde die zentralisierte Struktur des Systems nicht in der Lage sein, diese Probleme in den Griff zu bekommen, prognostiziert Ágh. Der Experte rechnet auch mit zunehmenden Konflikten zwischen der ungarischen Regierung und der Europäischen Union und einem daraus resultierenden Zusammenbruch des „Regimes“. Möge diese Aussicht der Opposition helfen, ihren derzeitigen Zustand der „Lethargie“ zu überwinden, hofft Ágh.

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