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Regierung erklärt Energienotstand

15. Jul. 2022

Ein unabhängiger Wirtschaftsanalyst vertritt die Auffassung, dass die von der Regierung verkündete Zugangsbeschränkung zu preiswerter, subventionierter Energie für Privathaushalte die Inflationsrate weiter ansteigen lassen und eine Rezession wahrscheinlicher machen werde.

Am Mittwoch hat die ungarische Regierung verkündet, dass sich das Land auf einen Energienotstand vorbereiten müsse. Als Teil der verordneten Notfallmaßnahmen werden die Energiepreissubventionen eingeschränkt. So werden Haushaltsstrom und Heizgas bis zur Höhe des Durchschnittsverbrauchs weiterhin subventioniert. Familien, die mehr als ein durchschnittlicher Haushalt verbrauchen, müssen dann künftig Marktpreise zahlen, die sieben- bis achtmal über den subventionierten Preisen liegen. Familien mit drei oder mehr Kindern sollen höhere Kontingente an subventionierter Energie erhalten.

Gergely Csiki interpretiert auf dem Wirtschaftsnachrichtenportal Portfolio die massive Reduzierung der Energiepreissubventionen als Eingeständnis, dass Ungarn vor extremen Herausforderungen stehe. Die Regierung habe massive Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen angekündigt, um die ungarische Wirtschaft zu stabilisieren, erinnert der zentristische Wirtschaftsanalyst und fährt fort: Die Kürzung der Energiesubventionen deute die Bereitschaft der Regierung an, auf Maßnahmen zu verzichten, die bisher im Zentrum ihrer politischen Kommunikation gestanden hätten. Csiki prognostiziert, dass die höheren Energiepreise sowohl die Inflation als auch die Wahrscheinlichkeit einer Rezession weiter verstärken würden.

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