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Ferenc Gyurcsány geißelt Oppositionskritiker

9. Sep. 2022

Ein regierungsnaher und ein liberaler Kommentator kritisieren einmütig den ehemaligen Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány für dessen Behauptung, Kritiker der Opposition innerhalb der Linken würden den Interessen der Regierung dienen.

In einem Facebook-Eintrag hat Ferenc Gyurcsány linken und liberalen Kritikern der Opposition vorgeworfen, sie nützten den Interessen der Regierung. Der ehemalige Ministerpräsident und Vorsitzende der Demokratischen Koalition schrieb, dass selbst konstruktive Kritik „Verrat und Selbstmord“ bedeute und zur Niederlage der Opposition in undemokratischen Zeiten führe, in denen der öffentliche Diskurs von „Manipulation und Propaganda der Regierung“ beherrscht werde.

Károly Bán von Magyar Hírlap erkennt in dem Facebook-Post von Ferenc Gyurcsány eine Kritik an den Oppositionsparteien. Der regierungsfreundliche Kolumnist stimmt mit Gyurcsány darin überein, dass die Oppositionsparteien – außer der Demokratischen Koalition – über keine allumfassende Vision verfügen würden, auf welche Weise sie das politische System der derzeitigen Regierung ersetzen könnten. Die Vision der Demokratischen Koalition hingegen sei bei den ungarischen Wählern, die sich noch gut an die Regierungszeit des DK-Chefs erinnern könnten, ganz und gar nicht willkommen, glaubt Bán.

„Ferenc Gyurcsány hat das Ende der demokratischen Oppositionspolitik verkündet“, notiert László Szily. Auf 444 bezeichnet es der liberale Kolumnist als eigenartig, dass der Parteivorsitzende der Demokratischen Koalition der Regierung eine Beseitigung der Demokratie vorwerfe – und sie gleichzeitig besiegen wolle, indem er seine eigenen Kritiker zum Schweigen bringe. Derartige Äußerungen sind nach Ansicht Szilys demokratischen Politikern fremd. Und so fragt er sich, ob Ferenc Gyurcsány wohl undemokratische Methoden gegen die Regierung einsetzen werde.

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