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Proteste am Lehrertag

7. Oct. 2022

In Kommentaren zu der außergewöhnlich großen Menschenmenge, die am Mittwoch in Budapest zur Unterstützung der streikenden Lehrer demonstriert hatte, werfen der Opposition nahestehende Kommentatoren der Regierung vor, die Forderungen der Lehrer zu ignorieren.

Mindestens 10.000 Menschen formierten sich am Mittwoch in Budapest zu einer sechs Kilometer langen Menschenkette. Zahlreiche weitere demonstrierten aus Solidarität mit den streikenden Lehrerinnen und Lehrern, die höhere Gehälter fordern, sowie mit den denjenigen von ihnen, die nach einem eintägigen wilden Streik entlassen worden waren. Staatssekretär Bence Rétvári erklärte vor dem Parlament, dass die Lehrer höhere Gehälter verdienen würden. Allerdings kritisierte er Oppositionspolitiker, die aus den Protesten am Weltlehrertag „Kapital zu schlagen“ versuchten.

In einem Kommentar für Népszava räumt Dániel Juhász ein, dass die meisten Lehrerinnen und Lehrer dem Streik am Mittwoch ferngeblieben seien. Jedoch weist er darauf hin, dass sie durch das Beispiel einiger ihrer in den letzten Tagen entlassenen Kolleginnen und Kollegen eingeschüchtert worden seien. Er bezeichnet diejenigen Regierungspolitiker, die protestierende Lehrer verurteilen, als „Schmarotzer“, deren Leistung weit unter der der von ihnen kritisierten Lehrer liege.

Nach Ansicht von István Dévényi hat die Regierung das Ausmaß der landesweiten Unzufriedenheit unterschätzt und muss wohl von der massiven Teilnahme an den Demos vom Mittwoch überrascht worden sein. Auf der Webpräsenz von Magyar Hang räumt er aber auch ein, dass die Regierung unter den derzeitigen kritischen Bedingungen – verursacht durch die steigenden Energiepreise und das daraus resultierende Haushaltsdefizit – einfach nicht über die Finanzmittel verfügen würde, um die Gehälter der Lehrer deutlich anzuheben.

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