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Schuldzuweisungen wegen Gaslecks bei Nord Stream

1. Oct. 2022

Ein linker und ein regierungsnaher Kolumnist bieten diametral entgegengesetzte Erklärungen für den Angriff auf die beiden Nord-Stream-Pipelines. Einig sind sie sich lediglich hinsichtlich der Befürchtung, dass der Konflikt infolgedessen eskalieren könnte.

Gábor Horváth von Népszava spekuliert, dass Russland die einzige Macht sei, die sowohl die Mittel als auch das Interesse habe, die Nord-Stream-Pipelines zu beschädigen. Der linke Analyst schließt die Möglichkeit aus, dass die USA oder ihre Nato-Verbündeten hinter den Schäden stecken könnten, da die Unterbrechung der Pipelines in erster Linie Deutschland schaden würde. Was die weiteren Auswirkungen angeht, so befürchtet Horváth, dass militärische Fehlschläge in der Ukraine sowie wachsende Unzufriedenheit im eigenen Land die russische Führung dazu bringen könnten, noch kriegslüsterner zu handeln, nämlich mit dem Einsatz von Atomwaffen zu drohen und den Krieg zu eskalieren.

Bence Apáti findet es bezeichnend, dass die linken Medien eine Beteiligung der USA an dem Angriff auf die Nord-Stream-Pipelines ausschließen würden. Der regierungsnahe Kolumnist erinnert in Magyar Nemzet daran, dass US-Präsident Joe Biden im Februar mit der Zerstörung der Pipelines gedroht habe, sollte Russland in die Ukraine einmarschieren – eine Tatsache, die linke Beobachter laut Apáti gerne vergessen. (Im Februar dieses Jahres hatte Präsident Joe Biden geäußert: „Wenn Russland in die Ukraine einmarschiert, wird es kein Nord Stream 2 geben“, erwähnte aber weder Nord Stream 1, noch gab er an, wie er eine Nichtnutzung der zweiten Pipeline erreichen wolle – Anm. d. Red.) Apáti wirft linken Medien vor, mit zweierlei Maß zu messen und ausschließlich Russland der Gewaltanwendung im In- und Ausland zu bezichtigen, während sie hingegen schwiegen, wenn die USA Konflikte provozierten oder die Ukraine ethnische Ungarn zwangsverpflichte.

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