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Sorgen um Europas Zukunft

13. Oct. 2022

Rechtsorientierte Beobachter werfen dem Westen sowie den europäischen Staats- und Regierungschefs vor, sie würden geopolitische Realitäten und nationale Interessen ignorieren, denn sie seien nicht zu Kompromissen mit Russland bereit.

László Bogár von Magyar Hírlap wirft den europäischen Spitzenpolitikern – und dabei vor allem der deutschen Bundesregierung – vor, sie würden eher den Interessen der USA als denen ihrer eigenen Bürger dienen. Der im rechten Spektrum angesiedelte Wirtschaftswissenschaftler, der die USA und die weltweiten Wirtschaftsmächte häufig kritisiert, weil sie vermeintlich geheime Verschwörungen planen, geht davon aus, dass der Ukraine-Krieg lediglich den Interessen der USA diene, da er Europa von billiger russischer Energie abschneide. Sollten Deutschland und andere EU-Regierungen keine Kehrtwende vollziehen und den Bedürfnissen ihrer eigenen Bevölkerung keinen Vorrang einräumen, anstatt sich den USA unterzuordnen, werden die europäischen Nationen noch wehrloser, machtloser – und ärmer, behauptet Bogár abschließend.

László Bernát Veszprémy äußert die Befürchtung, dass Europa ein „Winter des Zorns“ bevorstehen könnte. Auf Mandiner macht der konservative Historiker darauf aufmerksam, dass einwanderungsbedingte Gewalt und Terrorismus in Europa bereits ein großes Problem darstellen. Dabei stellt er die Frage in den Raum, ob sich diese von Konflikten zerrissenen Gesellschaften als stark genug erweisen werden, um die möglichen Wellen der Unzufriedenheit als Folge der hohen Energiepreise zu beherrschen.

Ebenfalls auf Mandiner gibt Mátyás Kohán zu bedenken, dass der Ukraine-Konflikt ohne Friedensverhandlungen zu einem Atomkrieg eskalieren könnte. Der Kolumnist sieht den Ukraine-Konflikt als ein Ergebnis der regionalen geopolitischen Konkurrenz zwischen den USA und Russland und äußert die Befürchtung, dass sich Moskau zum Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine entschließen könnte, sollte der „Westen“ kompromisslos bleiben und weiterhin versuchen, Russland mit Gewalt zu besiegen. Folglich liege es im besten Interesse Europas, Verhandlungen mit Russland aufzunehmen.

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