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Video über den „Todeskampf der MSZP“ präsentiert

22. Oct. 2022

Die landesweit erscheinende linke Tageszeitung Ungarns vermutet hinter dem Dokumentarfilm eines der Opposition nahestehenden Influencers eine bewusste politische Absicht. In dem Video wird die Sozialistische Partei als kurz vor dem Absterben befindlich darstellt.

Márton Gulyás, der ursprünglich durch seine Solo-Demonstrationen gegen die Fidesz-Regierung bekannt wurde und aktuell einen YouTube-Kanal namens „Partizán“ betreibt, auf dem er die Regierung heftig in die Mangel nimmt, hat eine Reihe ehemaliger und aktiver sozialistischer Funktionäre interviewt und deren Aussagen zu einem Dokumentarfilm mit dem Titel „Der Todeskampf der MSZP“ verarbeitet. (Die Sozialistischen Partei, die während der 1990er und 2000er Jahre vier ungarische Ministerpräsidenten stellte, wird von verschiedenen Meinungsforschungsinstituten derzeit mit einer Unterstützung von einem bis sechs Prozent der Wählerschaft geschätzt.)

In den Augen von Péter Németh ist es geschmacklos, dass Gulyás das Video in dem Gebäude zur Uraufführung bringt, das früher die Zentrale der MSZP gewesen war. Der Népszava-Chefredakteur bezeichnet es darüber hinaus als eigenartig, dass der – praktisch den Tod der Sozialistischen Partei verkündende – Dokumentarfilm nur wenige Tage vor dem am Wochenendes stattfindenden MSZP-Parteitag veröffentlicht worden sei. Das könnte reiner Zufall sein, notiert Németh, aber nicht ohne dahinter einen „gezielten parteipolitischen Schachzug“ zu vermuten. Allerdings benennt er keine konkurrierende Organisation, die das Verschwinden der MSZP von der Bildfläche wünschen könnte.

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