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Fußball – ein politisches Schlachtfeld

26. Nov. 2022

Ein regierungsnaher Kolumnist wirft der Linken vor, sie verfolge bei der Fußballweltmeisterschaft in Katar eine progressive LGBTQ-Agenda. Ein Kollege aus dem linken Spektrum hingegen argwöhnt, dass die Rechte mit ihrer Kritik an der deutschen Nationalmannschaft von den drängenden wirtschaftlichen Problemen Ungarns ablenken wolle.

Bence Apáti bezichtigt „neomarxistische Liberale“, den Fußball als Schlachtfeld im Kulturkampf zu missbrauchen. Die Progressiven würden den Versuch unternehmen, ihre LGBTQ-Agenda bei der FIFA-Weltmeisterschaft in Katar durchzusetzen und diejenigen mundtot zu machen oder sogar auszuschließen, die mit ihrer Agenda nicht einverstanden seien, schreibt der konservative Kolumnist in der Tageszeitung Magyar Nemzet.
Die Konservativen, so Apáti weiter, hätten während der Einwanderungskrise 2015 ihre Ablehnung von im Nahen Osten vorherrschenden frauenfeindlichen und homophoben Ideen deutlich gemacht. Doch im Gegensatz zu den Linken wollten sie diesen Ländern keine westlichen Werte aufzwingen. Japan habe Deutschland besiegt, weil die Spieler der Nationalelf sehr mit der Verbreitung ihrer LGBTQ-Agenda beschäftigt gewesen seien, anstatt sich auf das Spiel zu konzentrieren, mutmaßt Apáti abschließend.

Péter S. Föld von Hírlklikk weist die in rechten Kreisen Ungarns verbreitete Annahme, die deutsche Mannschaft habe wegen ihrer politischen Agenda gegen Japan verloren, als absurd zurück. Die Rechte wittere überall Politik und missbrauche die deutsche Niederlage, um von den tiefgreifenden Problemen in Ungarn wie der galoppierenden Inflation, den hohen Energiepreisen, der Forintabwertung und der zunehmenden geopolitischen Isolation des Landes abzulenken, so der Vorwurf des linksorientierten Kolumnisten.

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