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Mediendisput: Linke Bürgermeisterin ignoriert regierungsnahen Journalisten

10. Nov. 2022

Eine liberale Journalistin sowie ihr rechtsorientierter Kollege vertreten diametral entgegengesetzte Meinungen über das Verhalten der Bürgermeisterin des IX. Budapester Stadtbezirks. Sie hatte in einer Interviewrunde des Fernsehsenders ATV Fragen eines der Regierung nahestehenden Journalisten ignoriert.

Am vergangenen Freitag weigerte sich die linke Bürgermeisterin des IX. Stadtbezirks, Krisztina Baranyi, in einer von ATV ausgestrahlten Interviewrunde mit Journalisten verschiedener Medien, Fragen eines Journalisten der regierungsnahen Onlinezeitung Pesti Srácok zu beantworten. Baranyi kritisierte den linken Fernsehsender und warf ihm vor, „Regierungspropagandisten“ einzuladen. In der Folge überging sie Fragen des Pesti Srácok-Redakteurs Szilárd Szalai. In einer am Montag ebenfalls von ATV gesendeten Talkrunde präsentierte Baranyi einen Videoclip, in dem Kommentatoren von Pesti Srácok offen über die Frage streiten, ob es besser sei, mit einer Ziege oder mit ihr [Baranyi] zu kopulieren. Pesti Srácok wies ihre Erklärung zurück und bezeichnete sie als „peinliche Selbstrechtfertigung“.

Hanga Zsófia Aradi wirft ATV vor, einen Journalisten von Pesti Srácok zu dem Interview eingeladen zu haben. Auf Telex erinnert die liberale Kommentatorin daran, dass Krisztina Baranyi schon früher angekündigt habe, dass sie keinen von ihr als „Propagandisten der Regierung“ eingestuften Personen Interviews geben werde.

Auf Mandiner verteidigt Károly Nagy die Entscheidung von ATV, Pressevertreter aus dem gesamten politischen Spektrum einzuladen. Die Einbeziehung von Journalisten mit unterschiedlichen politischen Haltungen erleichtere eine sinnvolle öffentliche Diskussion und trage zum Abbau von Polarisierungen bei, betont der Chef der rechtsorientierten Stiftung für transparenten Journalismus.

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