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Orbáns Fan-Schal sorgt für Streit

23. Nov. 2022

Ein regierungsfreundlicher Publizist und ein linker Kolumnist greifen die Kontroverse um ein Foto des Ministerpräsidenten auf. Der umstrittene Schnappschuss zeigt Viktor Orbán nach dem letzten Spiel der ungarischen Fußballmannschaft mit einem Schal, auf dem die Umrisse Groß-Ungarns deutlich zu erkennen sind.

Nach dem Freundschaftsspiel zwischen Ungarn und Griechenland vom vergangenen Sonntag hat Ministerpräsident Orbán auf seiner Facebookseite ein Foto veröffentlicht. Darauf trägt er einen ungarischen Fan-Schal mit einer stilisierten Landkarte Groß-Ungarns. Der deutsche Europaabgeordnete Daniel Freund kommentierte das Foto auf Twitter mit dem Satz: „Wie beruhigend für Ungarns Nachbarn.“ Auch das rumänische Außenministerium protestierte gegen den Schal Orbáns und bezeichnete ihn als „Akt des Revisionismus“.

Zsolt Bayer stellt auf seinem Blog die Frage in den Raum, warum sich Daniel Freund mit Ungarn beschäftige, anstatt sich auf deutsche Themen zu fokussieren. Es sei doch recht eigenartig, dass Freund es für wichtig halte, das Foto des ungarischen Ministerpräsidenten zu kommentieren – anstatt ein Wort über die antisemitischen Angriffe in der deutschen Stadt Essen zu verlieren, so der regierungsnahe Publizist.

Auf Hirklikk notiert Péter S. Föld: „Kein vernünftiger Mensch glaubt, dass Ministerpräsident Orbán die durch den Vertrag von Trianon verlorenen Gebiete wieder zurückholen möchte.“ In den Augen des linken Kolumnisten ist es jedoch unverantwortlich, dass Orbán solche umstrittenen Symbole vorzeige. Radikale Nationalisten in den Nachbarländern könnten die Gelegenheit nutzen, um Hass gegen die örtlichen magyarischen Minderheiten zu schüren, befürchtet Föld.

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