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Ungarischer Volksaufstand vor 66 Jahren niedergeschlagen

5. Nov. 2022

Vor dem Hintergrund aktueller Kontroversen erinnern Kommentatoren beider politischer Couleur an die sowjetische Invasion im Jahr 1956.

Am 4. November 1956 marschierte die Rote Armee mit fünf Divisionen in Budapest ein, um dem Ringen der Ungarn um Unabhängigkeit von der Sowjetunion ein Ende zu bereiten. Der bewaffnete Widerstand brach innerhalb einer Woche zusammen.

Gábor Czene wirft Ministerpräsident Viktor Orbán vor, die Lehren des Jahres 1956 vergessen zu haben. In einem Artikel der linken Tageszeitung Népszava behauptet der Kolumnist, dass die regierungsnahen Medien kaum Solidarität mit der gegen die russische Aggression kämpfenden Ukraine bekunden und zugleich EU-kritische sowie pro-russische Propaganda verbreiten würden. Czene begrüßt eine Initiative des Oppositionsabgeordneten Ákos Hadházy, der ein Zelt vor der Zentrale der öffentlichen Medien in Budapest aufgeschlagen hat, um gegen die von ihm als „Lügenfabrik“ bezeichnete Einrichtung zu protestieren.

In Magyar Nemzet beschreibt Levente Sitkei den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz als jemanden, der die Botschaft von 1956 nicht begriffen habe. Der regierungsnahe Autor versteht Äußerungen des Kanzlers dahingehend, als würde er China für dessen Rückbesinnung auf den ursprünglichen Marxismus-Leninismus loben. (Vor seiner Abreise nach Peking hatte Scholz geschrieben, dass beim jüngsten Kongress der Kommunistischen Partei Chinas Bekenntnisse zum Marxismus-Leninismus einen viel größeren Raum eingenommen hätten als in den Entschließungen früherer Kongresse – Anm. d. Red.) Die Globalisten im Westen, so Sitkei mahnend, seien genauso enthusiastisch beim Abbau nationaler Grenzen wie gewöhnlicherweise die Kommunisten in deren Blütezeit.

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