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Einschätzungen zur Wirtschaft im Jahr 2022 gehen auseinander

24. Dec. 2022

Ein linksorientierter Kommentator bezeichnet 2022 als ein schweres Jahr für die Ungarn, da die Regierung die Wirtschaft des Landes schlecht gemanagt habe. Eine konservative Wirtschaftswissenschaftlerin wiederum verweist auf die gestiegenen ungarischen Reallöhne.

Tamás Balassa verweist auf eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos und beklagt, dass 2022 für Ungarn sehr schlecht ausgefallen sei. (Immerhin sind laut Ipsos die meisten Ungarinnen und Ungarn zuversichtlich, dass 2023 besser sein wird als sein Vorgänger – Anm. d. Red.) Die Bevölkerung Ungarns sowie des Vereinigten Königreichs seien europaweit am unzufriedensten mit dem zu Ende gehenden Jahr gewesen, stellt Balassa in der linken Tageszeitung Népszava fest. Der Kolumnist interpretiert diese Zahlen dahingehend, dass die ungarische Bevölkerung der Propaganda der Regierung, der zufolge das Leben in anderen EU-Ländern noch schlechter verlaufe, keinen Glauben schenken würden.

Auf Mandiner weist Piroska Szalai Behauptungen zurück, wonach die ungarischen Löhne die zweitniedrigsten in der EU seien. (Das hatten linken Medien unter Verweis auf eine aktuelle Erhebung der OECD über die Löhne von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern geltend gemacht – Anm. d. Red.) Nach Angaben der konservativen Ökonomin beruhe diese Behauptung auf einem rein technischen, die tatsächlichen Einkommen nicht widerspiegelnden Indikator. Was die Durchschnittslöhne beträfe, rangiere Ungarn auf Platz 19 innerhalb der EU, nachdem das Land in den letzten zwei Jahren Portugal, Griechenland sowie Tschechien überholt habe. Szalai fügt hinzu, dass der durchschnittliche Reallohn im Jahr 2010 bei 35 Prozent und im Jahr 2021 bei 47 Prozent des EU-Durchschnitts gelegen habe. Die Autorin wagt anhand von OECD-Angaben eine Prognose: Im Bereich der Europäischen Union dürften die ungarischen Reallöhne 2022 und 2023 am schnellsten zulegen.

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