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Magyar Posta: Kleine Postämter werden dichtgemacht

13. Dec. 2022

Eine linke Kommentatorin befürchtet, dass die Entscheidung des nationalen Postdienstleisters Magyar Posta, Hunderte von kleinen Filialen vorübergehend zu schließen, endgültig sein und die am stärksten unterversorgten Ungarn treffen werde.

Magyar Posta hat 366 ihrer 2.569 Postämter vorübergehend geschlossen, um die durch die steigenden Energiepreise verursachten Mehrausgaben in Höhe von 20 Milliarden Forint (etwa 47 Millionen Euro) zu reduzieren. Nach Unternehmensangaben sollen betroffene Angestellte in andere Dienststellen versetzt werden. Niemand werde entlassen, heißt es. Gleichzeitig werden den Plänen nach in 109 Ortschaften mobile Postdienste eingeführt.

Judit Doros macht darauf aufmerksam, dass die Postämter wichtige Zentren des sozialen Lebens in kleinen Ortschaften seien. Dort kämen die Menschen regelmäßig zusammen, um ihre Rechnungen zu bezahlen und sich über gemeinsame Interessen auszutauschen, schreibt Doros in der linken Tageszeitung Népszava. Kleine Ortschaften würden in der Regel von älteren Menschen bewohnt, die mit dem Internet nicht vertraut seien und deshalb in die Städte fahren müssten, um verschiedene Angelegenheiten zu erledigen, die sie bisher mit Hilfe des vertrauten Postpersonals hätten regeln können. Diese Menschen fühlten sich nun im Stich gelassen und dürften sich nur schwer an „eine neue, unflexible, seelenlose Welt“ gewöhnen.

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