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Resonanz auf den Korruptionsskandal im Europaparlament

15. Dec. 2022

Die größte regierungsnahe Tageszeitung befasst sich gleich in zwei Leitartikeln mit dem Korruptionsskandal, bei dem linke Europaabgeordnete im Verdacht stehen, Schmiergelder aus einem Land des Nahen Ostens (vermutlich Katar) angenommen zu haben.

Im ersten Kommentar von Magyar Nemzet beschäftigt sich László Szőcs mit den Vorwürfen gegen Eva Kaili. (Die griechische Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments soll (von Katar) bestochen worden sein – Anm. d. Red.) Dazu notiert der Leitartikler: Korruption sei in der Europäischen Union gang und gäbe. So sei die französische EU-Kommissarin Édith Cresson dereinst für schuldig befunden worden, einen gefälschten Vertrag mit ihrem Zahnarzt abgeschlossen zu haben; der maltesische Kommissar John Dalli habe angesichts von Korruptionsvorwürfen seinen Posten räumen müssen und ein deutscher Europaabgeordneter habe von 1.400 Angeboten für Lobbyarbeit zugunsten verschiedener Einrichtungen berichtet – und zwar innerhalb von zwei Jahren. Szőcs merkt an, dass Kaili regelmäßig für Entschließungen des Europaparlaments votiert habe, in denen Ungarn „ganz allgemein“ eine weit verbreitete Korruption zur Last gelegt worden sei.

Die Europäische Union messe in Sachen Korruption mit zweierlei Maß und bemerke zwar den Splitter in Ungarns Auge, ignoriere hingegen den Balken in ihren eigenen Augen, schreibt Ottó Gajdics im zweiten Leitartikel des Blattes diesem Thema. Dank der belgischen Polizei seien die aus Katar stammenden Bestechungsgelder offenbar geworden – im Gegensatz zu der Unterstützung, die europäische Würdenträger von George Soros erhielten. Der Leitartikler geht davon aus, dass Soros von führenden Repräsentanten der EU deswegen so oft in Brüssel empfangen worden sei, weil er Zahlungen an sie und an mit ihnen gut befreundete Nichtregierungsorganisationen geleistet habe. Abschließend bezeichnet es Gajdics als lächerlich, dass „korrupte Halunken“ der ungarischen Regierung Korruption zur Last legten.

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