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Gedanken zum Ukraine-Krieg

3. Jan. 2023

Der Krieg in der Ukraine werde wahrscheinlich nicht zu Ende gehen, solange die USA keine Kehrtwende vollziehen, glauben Stimmen aus dem rechten Spektrum. Ein Vertreter des linken Spektrums wiederum gibt sich zuversichtlich, dass Russland den Krieg verlieren werde.

Auf dem Blog Látószög interpretiert Mária Schmidt den Krieg in der Ukraine als Höhepunkt der Bemühungen der Vereinigten Staaten, ihre Macht in Europa auszuweiten. Der ukrainische „Staatsstreich“ 2013/14 sei seitens der USA finanziert und inszeniert worden, um die Hinwendung Kiews zum Westen zu erleichtern, behauptet die konservative Historikerin und fährt fort: Die russische Annexion der Krim des Jahres 2014 sei als Reaktion auf die Einmischung der USA in die Region erfolgt. Unter Berufung auf ein Interview der ehemaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ vom 7. Dezember fügt Schmidt hinzu, dass der Westen die Minsker Vereinbarungen genutzt habe, „um der Ukraine Zeit zu verschaffen“ und sie mit Nato-Waffen auszurüsten. Weil der Westen seine Glaubwürdigkeit eingebüßt habe, werde die Aushandlung eines Friedens in der Ukraine sehr schwierig werden, glaubt Schmidt.

Europa habe seine geopolitische Macht verloren und selbst auf den Ukraine-Krieg keinen wirklichen Einfluss mehr, schreibt László Szőcs in Magyar Nemzet. Der regierungsnahe Kommentator ist der Meinung, dass es sich beim Krieg in der Ukraine um einen Stellvertreterkrieg der USA handele, der den Interessen Washingtons diene. Es sei enttäuschend, dass Europa in diesem Konflikt, der den Kontinent massive wirtschaftliche Schwierigkeiten beschere, über keinerlei Mitspracherecht verfüge.

László Bogár von Magyar Hírlap betrachtet den Krieg in der Ukraine als den Vorboten eines neuen weltumspannenden geopolitischen Zeitalters. Der regierungsnahe Kolumnist spekuliert, dass die USA durch das Auslösen eines Stellvertreterkriegs in der Ukraine das Potenzial der europäisch-chinesisch-russischen Zusammenarbeit unterminieren oder schwächen wollten. Bogár sagt voraus, dass der Krieg erst dann enden werde, wenn die USA die wachsende Stärke der Europa, Russland und China einschließenden eurasischen Zusammenarbeit anerkennen.

Gábor Horváth ist zuversichtlich, dass Russland den Krieg in der Ukraine verlieren werde. Beruhigend, so der Journalist der linken Tageszeitung Népszava, dass „der demokratische Westen“ unter Führung von US-Präsident Joe Biden erkannt habe, wie intensiv er der Ukraine bei der Abwehr der russischen Aggression helfen müsse. Ungarns diplomatisches Ansehen habe einen schweren Schlag erlitten, behauptet Hováth und begründet dies mit dem Zögern der Budapester Regierung, die westlichen Bemühungen zur Verteidigung der Ukraine zu unterstützen.

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