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Opposition fehlt es an großen Narrativen

4. Jan. 2023

Ein linker Politikwissenschaftler erklärt das erfolglose Herausfordern des Fidesz durch die Linke damit, dass es den Oppositionsparteien nicht gelinge, eine große Vision zu entwickeln, die „der ungarischen Psyche“ entspreche.

In einem Interview mit 24.hu kritisiert Ervin Csizmadia, dass die Opposition es versäumt habe, für das Wahlvolk relevante Themen anzusprechen. Dass es der Opposition seit 2010 nicht gelungen sei, die Vorherrschaft des Fidesz erfolgreich herauszufordern, erklärt der linke Politologe damit, dass die Opposition die „ungarische Psyche“ nicht verstehe. Die gesamte Politik des Fidesz werde als Teil eines großen Plans betrachtet, der die ungarische Unabhängigkeit bewahren sowie die westlichen Bemühungen um eine „Kolonialisierung“ des Landes bekämpfen solle. Während Ministerpräsident Viktor Orbán sich auf diese für die Ungarn wichtige Probleme konzentriere, werfe die Opposition der Regierung immer wieder antidemokratisches Verhalten und Missmanagement im Gesundheits- und Bildungswesen vor. Csizmadia räumt ein, dass dies alles wichtige politische Themen seien, allerdings könnten sie keine große politische Vision ersetzen, die das Wahlvolk begeistern würde. Als mögliches Leitkonzept erwähnt Csizmadia die Idee der Vereinigten Staaten von Europa und konstatiert, dass die Opposition eine solche Idee nutzen könnte, um den Ungarn eine langfristige Perspektive zu bieten.

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