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Jobbik mit neuem Namen

28. Feb. 2023

Ein regierungsnaher und ein linker Kommentator bezweifeln unisono, dass Jobbik durch eine Umfirmierung zur konservativen Partei das Ruder herumreißen und ihren Niedergang stoppen können wird.

Dávid Megyeri von Magyar Nemzet hält es für einen reinen PR-Trick, dass Jobbik den Parteinamen in „Jobbik – Konservative“ geändert hat. Jobbik sei am Oppositionsbündnis mit linken und liberalen Parteien beteiligt gewesen, erinnert der regierungsnahe Kolumnist und argwöhnt, dass der Konservatismus in Ungarn und in Europa bei Parteien an Popularität gewinne, die mit konservativen Ideen nur wenig zu tun hätten. Als weiteres Beispiel verweist Megyeri auf den Beschluss der Europäischen Volkspartei, die Errichtung von Zäunen an den Grenzen der EU zu befürworten. Dabei habe sie sich doch jahrelang vehement gegen derartige Initiativen gesträubt. Megyeri ist allerdings zuversichtlich, dass sich die Wähler durch derlei Kehrtwendungen und Umbenennungen nicht täuschen lassen.

In einem kurzen Facebook-Eintrag stellt Attila Tibor Nagy fest, dass seit 1989 alle Parteien mit dem Adjektiv „konservativ“ in ihrem Namen auf ganzer Linie gescheitert seien. Der linke Politologe vermutet, dass Jobbik in Ermangelung eines charismatischen Führers ihren Niedergang nicht werde dadurch aufhalten können, dass sie sich in eine konservative Partei umbenenne.

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