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Weniger Konfrontation mit Verbündeten: Wie ein unabhängiger Analyst die Rede des Ministerpräsidenten sieht

22. Feb. 2023

Ein renommierter Politikwissenschaftler wertet die Worte Orbáns als Ausdruck seiner Absicht, weniger stark auf Konfrontationskurs mit den westlichen Verbündeten zu gehen.

In einem Interview mit Inforádió hebt der Politikwissenschaftler Gábor Török einige Passagen aus der Rede des Regierungschefs zur Lage der Nation hervor. Sie ließen demnach erkennen, dass Viktor Orbán eine Änderung seiner strategischen Position innerhalb der westlichen Allianz in Betracht ziehe. Der unabhängige Politologe räumt ein, dass die Rede mehrere kritische Äußerungen über die Verbündeten enthalten habe – insbesondere im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und dem durch Washington und Brüssel auf die ungarische Regierung ausgeübten Druck. Neu seien jedoch die entschlossenen Worte Orbáns über den umfassenden Konsens mit Ungarns Verbündeten in strategischen Fragen. So dürfe Russland keine Bedrohung für Europa darstellen, zudem sei eine große unabhängige Ukraine nötig, um Russland vom Rest des Kontinents zu trennen. Der Ministerpräsident ist sich laut Török bewusst, wie schwierig es für Ungarn wäre, seine eigenen Interessen zu verteidigen, ohne gleichzeitig den Verdacht zu erwecken, seine Regierung stehe in internationalen Angelegenheiten an der Seite Russlands.

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