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Delegation aus Budapest zu Gesprächen in Finnland und Schweden

7. Mar. 2023

Nach Ansicht von Vertretern der ungarischen Regierungsparteien muss die Haltung der beiden skandinavischen Länder gegenüber Ungarn geklärt werden, bevor das Parlament in Budapest ihrem Nato-Beitrittsbegehren zustimmt. Ein linksorientierter Kommentator beklagt dagegen den Verlust von Ungarns „letztem Freund“: Finnland.

Parlamentspräsident László Kövér (Fidesz) hat im Fernsehsender Hír TV erklärt, er habe eine je aus zwei Abgeordneten des ungarischen und des Europäischen Parlaments bestehende Delegation nach Finnland und Schweden entsandt, um die Haltung dieser beiden Länder gegenüber Ungarn zu klären. Deren Repräsentanten hätten Ungarn schwere Verletzungen beigebracht und die Einbehaltung von EU-Geldern gefordert, was der hiesigen Bevölkerung sowohl moralischen als auch materiellen Schaden zugefügt habe. Unter diesen Umständen halte er die Entsendung einer Abordnung für geboten, um die Dinge klarzustellen, bevor das Parlament über ihren Nato-Beitritt abstimme.

Miklós Hargitai wirft der Regierung vor, sie zerstöre die seit 250 Jahren bestehende besondere Freundschaft zwischen Ungarn und Finnland. Ein ungarischer Wissenschaftler habe Ende des 18. Jahrhunderts die strukturelle Ähnlichkeit der beiden Sprachen nachgewiesen. Seitdem seien die Finnen den Ungarn gegenüber immer aufgeschlossener geworden, schreibt der Kolumnist der Tageszeitung Népszava. Gegenwärtig, so Hargitai weiter, verfüge Ungarn über keine internationalen Freunde mehr – wobei sich sogar Polen wegen der Differenzen über den Krieg in der Ukraine abwende. Die Finnen seien die letzten Freunde Ungarns in der Welt gewesen. Die Regierung habe dieses 250 Jahre alte Erbe verspielt, urteilt Hargitai.

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