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Momentums Schattenboxen gegen die DK

3. Mar. 2023

Ein linker Analyst glaubt, dass Momentum zu schwach sei, um die Demokratische Koalition (DK) ernsthaft herauszufordern zu können.

Die von jungen Politikern geführte liberale Partei werde mit ihrem Widerstand gegen die Wahl von Judit Rácz Földi als Nachfolgerin des verstorbenen Abgeordneten László Kordás seitens der DK nicht zu weit gehen, vermutet der Politikanalyst Attila Tibor Nagy.
In einem Beitrag für die linke Tageszeitung Népszava erinnert er daran, dass Kordás einst ein gemeinsamer Kandidat der Oppositionsparteien gewesen sei. Momentum glaube nunmehr das Recht zu haben, die Kandidatur von Rácz Földi aus moralischen Gründen abzulehnen. Sie haben nämlich eine Offshore-Firma betrieben – eine Praxis, die theoretisch jeden von einer Kandidatur für einen Parlamentssitz der Opposition ausschließe.
Nagy erinnert daran, dass Momentum vor sechs Jahren mit dem Ziel gegründet worden sei, die alten und erfolglosen Oppositionsparteien mit ihren unmoralischen Praktiken zu ersetzen. In der Zwischenzeit, so der Analyst weiter, habe Momentum erkennen müssen, dass die Partei allein auf sich gestellt nichts erreichen könne. Ein Bündnis mit der DK von Ferenc Gyurcsány sei demnach unvermeidlich.
Außerdem habe Momentum seit dem letzten Urnengang an Popularität eingebüßt und komme aktuell auf fünf Prozent Zustimmung der Wählerschaft, während die Demokratische Koalition auf 20 Prozent käme, würden kommenden Sonntag Wahlen stattfinden. Nagy erklärt das damit, dass es sich bei der Demokratischen Koalition, so „hässlich“ sie auch sein möge, um eine professionelle Partei handele. Momentum hingegen werde ungeachtet ihrer moralischen „Reinheit“ von der Öffentlichkeit als amateurhaft wahrgenommen.

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