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Namensstreit in Budapest: Umbenennung der Gyula-Horn-Straße gefordert

25. Mar. 2023

Ein regierungsnaher Kommentator begrüßt die Forderung des Chefs des Budapester Verwaltungsamtes, die Gyula-Horn-Promenade erneut umzubenennen.

Im vergangenen Sommer war eine kurze Seitenstraße im sozialistisch geführten XIII. Bezirk der Hauptstadt nach Gyula Horn (1932-2013) benannt worden (siehe BudaPost vom 15. Juni 2022). Der Leiter des Budapester Verwaltungsamtes, Botond Sára, hat nunmehr den Stadtrat zur Korrektur dieses Beschlusses aufgefordert. Zur Begründung erklärte der Főispán (Obergespan), es sei rechtlich nicht gestattet, Straßen nach Persönlichkeiten zu benennen, die „an der Errichtung und/oder Aufrechterhaltung totalitärer Diktaturen beteiligt waren“. (Gyula Horn diente nach der Niederschlagung des Volksaufstandes von 1956 durch die Rote Armee als Mitglied der kommunistischen Miliz. Von 1990 bis 1998 war Horn Vorsitzender der Sozialistischen Partei und von 1994 bis 1998 Ministerpräsident.)

Nach Ansicht von Ottó Gajdics ist es empörend, dass ein Mitglied der kommunistischen Miliz des Jahres 1956 jungen Generationen als Vorbild präsentiert wird. In einem Beitrag für die regierungsnahe Tageszeitung Magyar Nemzet räumt der Kolumnist sarkastisch ein, dass Horn im Vergleich zu den heutigen linken Spitzenpolitikern ein politischer Riese gewesen sei. Jedoch rechtfertige das nicht, ihn im demokratischen Ungarn zu verklären. Wenn die heutigen Sozialisten ihn feiern wollten, dann sollen sie das unter sich tun, allerdings dabei bedenken, dass es „uns, die Rechten, gibt, deren Standpunkte nicht weniger wichtig sind als eure“.

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