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Gyurcsány mit massiver Kritik an oppositionellen Mitstreitern

8. Apr. 2023

Ein unabhängiger Analyst pflichtet dem Vorsitzenden der Demokratischen Koalition (DK) bei: Ohne ihn könne die Opposition nichts ausrichten. Ein regierungsfreundlicher Kollege wiederum behauptet, dass die Partei Gyurcsánys auf Kosten anderer oppositioneller Kräfte gewachsen sei.

Am Mittwoch ist der Videomitschnitt von Äußerungen des DK-Vorsitzenden und ehemaligen Ministerpräsidenten der Jahre 2004 bis 2009 aufgetaucht. Demnach erklärte Ferenc Gyurcsány einer jungen Zuhörerschaft vergangene Woche in Szeged, dass diejenigen, die seinen Abtritt von der politischen Bühne fordern würden, nach dem Drehbuch des Fidesz handelten. „Ist es meine Schuld, wenn die meisten anderen Oppositionsparteien nicht einmal die parlamentarische Fünf-Prozent-Hürde überspringen könnten?“, fragt der DK-Chef und ergänzt: „Und da möchten der Fidesz sowie noch mittelmäßigere und unfähigere Leute auf dieser Seite, dass ICH gehe?“ Seine Bemerkungen über die „noch mittelmäßigeren und unfähigeren“ Oppositionsführer sind im auf der DK-Facebook-Seite veröffentlichten Video der Veranstaltung herausgeschnitten.

Kristóf Gáspár, Analyst bei der Denkfabrik Paradigma, erklärte im Sender ATV, dass die Partei Gyurcsánys bei weitem das stärkste Element der Opposition sei und die anderen Parteien ohne die Demokratische Koalition keine nennenswerten Ergebnisse erzielen könnten. Dagegen verweist Zoltán Kiszelly darauf, dass es der Demokratischen Koalition gelungen sei, neue Anhänger aus dem Wählerreservoire der Sozialistischen Partei und von Jobbik zu rekrutieren. Die Linke verfüge in Ungarn über eine potenzielle Wählerbasis von maximal 30 Prozent. Dies, so der politische Chefanalyst des von der Regierung finanzierten Századvég-Instituts, setze den Ambitionen Ferenc Gyurcsánys eine Grenze. Gyurcsány werde, solange diejenigen, die seine Regierungszeit miterlebt hätten, noch am Leben seien, stets mehr Wähler abstoßen als anziehen, so Kiszelly.

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