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Papst Franziskus kommt nach Ungarn

26. Apr. 2023

Ein regierungsnaher Kommentator sieht den bevorstehenden Papstbesuch als eine Geste der Unterstützung für die Politik der ungarischen Regierung. Ein liberaler Autor hingegen befürchtet, dass die am kommenden Wochenende stattfindende Visite die Isolation Ungarns in Europa an sich nicht verringern werde.

Es sei offensichtlich, dass sich Papst Franziskus zu einem Besuch Ungarns entschlossen habe, um die gemeinsamen Ansichten zu verschiedenen Problemen in der heutigen Welt zum Ausdruck zu bringen, glaubt Dávid Megyeri. In der regierungsnahen Tageszeitung Magyar Nemzet verweist er unter anderem auf die Forderung Ungarns und des Vatikans nach Frieden in der Ukraine sowie die gemeinsame Haltung gegen „Gender-Humbug“ und für den Schutz der traditionellen Familie. „Der Papst ist unser wahrer Verbündeter“, schreibt Megyeri und stellt die Frage in den Raum, ob die „Herrscher der Europäischen Union“ dessen wahrhaft europäische und friedensstiftende Haltung wohl teilen würden?

Gábor Fodor fragt in einem Beitrag für das Nachrichtenportal Index, ob der Besuch von Papst Franziskus die „diplomatische Isolation“ Ungarns abmildern könnte. Das Gründungsmitglied des Fidesz hält Meinungsverschiedenheiten mit der US-Administration an sich nicht für falsch, glaubt jedoch, dass die Regierung mit der Entfremdung gegenüber ihren westlichen Verbündeten zu weit gegangen sei. Fodor räumt ein, dass der Papst ähnliche Ansichten vertrete wie die ungarische Führung, vor allem in Bezug auf den Krieg in der Ukraine und die Familienwerte, und bezeichnet seinen Besuch als die größte diplomatische Errungenschaft Ungarns seit mehreren Jahren. Dennoch drängt der Vorsitzende der liberalen Partei SZDSZ in den 2000er Jahren auf eine Verbesserung der Beziehungen Ungarns zu seinen Verbündeten und verweist in diesem Zusammenhang auf das Beispiel Polen.

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