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AKW Paks-II bis Anfang der 2030er Jahre abgeschlossen?

10. May. 2023

Laut dem Bericht einer regierungsnahen Wochenzeitung bereitet sich Ungarn auf mögliche internationale Sanktionen gegen den russischen Atomkonzern Rosatom vor, der derzeit noch mit dem Bau des zweiten Blocks im Atomkraftwerk Paks beauftragt ist.

Rosatom werde auch weiterhin ein wesentlicher Bestandteil des Projekts sein, notiert Zoltán Helmeczi in Mandiner. Inwiefern Rosatom unter Berücksichtigung möglicher Sanktionen an Bord gehalten werden könne, hätten die beteiligten Seiten jedoch bisher noch nicht mitgeteilt. (Zu Spekulationen über die Übernahme der Rolle des Generalauftragnehmers durch ein ungarisches Unternehmen siehe BudaPost vom 15. April.)
Der Kolumnist merkt an, dass auch westliche Partner am Paks II-Projekt beteiligt seien: So liefere Siemens (Deutschland) das elektronische Kontrollsystem und die französische Firma Alstom, Tochtergesellschaft von General Electric, die Turbinen. Die deutsche Regierung schiebe ihre Zustimmung im Hinblick auf die Rolle von Siemens an dem Vorhaben hinaus. Deswegen verhandele Ungarn mit dem französischen Unternehmen Framatome über eine Alternative.
Helmeczi erwähnt auch, dass tschechische, slowakische und französische Kernkraftwerke ebenfalls russische Brennstäbe verwenden würden und er es daher für unwahrscheinlich halte, dass diese Staaten ein komplettes Verbot der Zusammenarbeit mit Russland im Bereich Kernenergie akzeptieren dürften.
Dennoch könne Ungarn im äußersten Notfall auch amerikanische Westinghouse-Brennstäbe nutzen, obwohl diese in russischen Reaktoren weniger wirkungsvoll arbeiteten. Helmeczi schließt die Möglichkeit aus, den Vertrag mit Rosatom zu kündigen und mit alternativen Partnern noch einmal bei null anzufangen, da ein völlig neues Projekt sicher nicht bis Anfang der 2030er Jahre abgeschlossen werden könne.

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