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Ex-Spitzenliberaler Fodor befürchtet Isolierung Ungarns

23. May. 2023

In einem ausführlichen Artikel fordert Viktor Orbáns einstiger Freund sowie Mitbegründer des Fidesz und in späteren Zeiten als führender liberaler Politiker deren Rivale den Ministerpräsidenten auf, sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu treffen und mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu verhandeln.

Index-Gastautor Gábor Fodor hatte 1993 den Fidesz verlassen und war der liberalen Partei SZDSZ beigetreten, zu deren Vorsitzendem er 15 Jahre später gewählt wurde. In seinen Augen ist es alarmierend, dass Polen als Ungarns ehemals zuverlässigster Verbündeter nunmehr eine enge Beziehung zu Rumänien anstrebe. Fodor bezweifelt sogar, ob Budapest tatsächlich auf die Unterstützung Polens im Europäischen Rat zählen könne, falls angesichts von Bedenken im Bereich der Rechtsstaatlichkeit Sanktionen gegen Ungarn verhängt werden sollten.
Darüber hinaus kritisiert er die Regierung für ihre harsche Rhetorik gegenüber verschiedenen europäischen Institutionen. Fodor pflichtet Orbán bei: Mit Polen und den baltischen Staaten bilde sich derzeit ein neues Machtzentrum innerhalb des westlichen Bündnisses heraus. In diesem Zusammenhang hält Fodor es für wichtig, dass Ungarn gute Beziehungen zu diesen Ländern pflege.
Er verlangt Veränderung sowohl in rhetorischer als auch politischer Hinsicht. Als erste entsprechende Schritte sollte der ungarische Ministerpräsident Kiew besuchen, sich mit Präsident Selenskyj treffen und auch Gespräche mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, führen, um die Beziehungen Ungarns zur Ukraine und der EU sowie zu Polen und den USA wieder auf Vordermann zu bringen.

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