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Ungarn-Visite des Papstes mit unterschiedlichem Fazit

3. May. 2023

In ihren ersten Ausgaben nach dem Maifeiertag betrachten Kommentatoren die Botschaft des dreitägigen Besuchs von Papst Franziskus in Budapest in ganz unterschiedlichem Licht.

Tamás Rónay wirft regierungsnahen Beobachtern vor, die Reden des Papstes in der ungarischen Hauptstadt selektiv zu interpretieren. Sie hätten lediglich vernommen, dass Franziskus die „Gender-Theorie“ verurteilt und Maßnahmen des ungarischen Staates zur Unterstützung von Familien begrüßt habe. Diejenigen Äußerungen, mit denen das Oberhaupt der Katholischen Kirche Nationalismus und Populismus verurteilt und zur europäischen Einheit aufgerufen habe, hätten sie hingegen überhört, notiert Rónay in Népszava. Mit der Überschrift seiner Kolumne fordert der Autor seine Landsleute auf, sie mögen „Papst Franziskus folgen“.

In Magyar Nemzet fragt Levente Sitkei, warum sich ungläubige Linke plötzlich als Anhänger des Papstes aufspielen würden, und wirft ihnen vor, den Besuch von Franziskus lediglich für Angriffe auf die Regierung instrumentalisieren zu wollen. Diese Kommentatoren verdrehten die Worte des Papstes so, als ob er die Misere Ungarns schrecklich und hoffnungslos fände. In Wirklichkeit, so Sitkei, habe der Papst lediglich eine Botschaft der Liebe und der Hoffnung überbracht. Diese Botschaft sei von der riesigen Menschenmenge, die sich aus allen Teilen Ungarns und aus den Nachbarländern für ein Treffen mit Papst Franziskus versammelt habe, voll und ganz verstanden, schließt Sitkei.

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