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Weiter Uneinigkeit über Nato-Beitritt der Ukraine

14. Jul. 2023

Die Ergebnisse des Nato-Gipfels in Litauen werden hinsichtlich einer künftigen Mitgliedschaft der Ukraine in der Allianz unterschiedlich interpretiert.

Tamás Rónay vertritt die Ansicht, dass die Ukraine auf dem Gipfel in der litauischen Hauptstadt der Nato-Mitgliedschaft näher gekommen sei. In diesem Sinne hätten Frankreich gemeinsam mit Polen und den baltischen Staaten die zögerlichen Mitglieder dazu gedrängt, der Ukraine den Weg in das Nordatlantische Bündnis zu ebnen, notiert der Kommentator in Népszava. Aber auch wenn die Nato die Ukraine zumindest bis zum Ende des Krieges warten lasse, so werde der Albtraum des russischen Präsidenten Wladimir Putin dennoch wahr, da neue Länder dem Bündnis beitreten und die Türkei sich ihren Nato-Verbündeten zuwende, nachdem sie in den letzten Jahren mit Moskau geflirtet habe.

Ganz anders sieht das László Szentesi Zöldi: Der Westen würde einen Atomkrieg riskieren, sollte er der Ukraine die Chance auf einen Nato-Beitritt einräumen, denn damit würde er die vitalen Sicherheitsinteressen Russlands verletzen, gibt der Autor in Magyar Nemzet zu bedenken. Er hofft jedoch, dass die US-Regierung nach Wegen suchen werde, den Krieg zu beenden oder zumindest den Konflikt in der Ukraine einzufrieren, bevor die Kampagne für die Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr beginne. Auch mögen die Kriegsparteien erkennen, dass ihre Chancen auf Erreichen ihrer ursprünglichen Ziele minimal seien. Ein Telefongespräch zwischen CIA-Direktor William Burns und dem Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes Sergej Narischkin während des Prigoschin-Aufstands wertet Szentesi Zöldi als in dieser Hinsicht ermutigendes Zeichen.

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