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Regierungskritiker: Keine Finanztransfers von der EU

1. Jul. 2023

Ein erfahrener Wirtschaftswissenschaftler prognostiziert, dass die Europäische Union Ungarn dauerhaft EU-Gelder vorenthalten werde.

In einem Interview mit dem Nachrichtenportal Index erklärt Péter Róna, Ungarn werde „keinen einzigen Cent von der Europäischen Union bekommen“, weil der Staatenbund die ungarische Regierung als eine Art Fremdkörper in der Gemeinschaft betrachte.
(Der Wirtschaftswissenschaftler hatte Ungarn 1956 im Alter von 14 Jahren gemeinsam mit seinen Eltern verlassen und in den Vereinigten Staaten sowie Großbritannien Karriere als Banker gemacht. Gegenwärtig ist er Gastprofessor am Blackfriars’ College in Oxford. Róna ist seit 13 Jahren ein scharfer Kritiker der Regierung Orbán und wurde letztes Jahr als Kandidat der Opposition für das Amt des Staatspräsidenten vorgeschlagen – Anm. d. Red.)
Der 81-jährige Professor erklärte gegenüber Index, dass „das politische, rechtliche und soziale Gefüge in Ungarn nicht mit dem europäischen Kontext übereinstimmt“, doch habe die Gruppe zunächst auf eine Kursänderung der Ungarn gehofft. Professor Róna vermutet, dass der Wendepunkt der dritte erdrutschartige Wahlsieg in Folge von Ministerpräsident Viktor Orbán im vergangenen Frühjahr gewesen sei. Daraufhin habe die Europäische Union entschieden, dass der Großteil der ungarischen Gesellschaft zwar mit dieser Regierung zufrieden sei, „wir es aber nicht sind und diesen Leuten kein Geld schicken werden“. Ungarn werde ohne EU-Transfers bankrott gehen, sagt Róna voraus.

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