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Veranstaltungen der 28. Budapest Pride klingen aus

18. Jul. 2023

Der alljährliche Pride-Marsch vom Samstagnachmittag wurde von einem Streit über das sogenannte „Kinderschutzgesetz“ begleitet.

Zehntausende Menschen beteiligten sich am Samstagnachmittag an der 28. Budapest Pride Parade durch das Zentrum der ungarischen Hauptstadt, darunter Botschafter aus Dutzenden von Ländern. Auf einer Gartenparty in seiner Residenz nach der Parade kritisierte US-Botschafter David Pressman das Kinderschutzgesetz, das die „vorsätzliche Darstellung von Sexualität“ gegenüber Kindern und in der Nähe von Einrichtungen des kulturellen Lebens verbietet. Das Gesetz wird von der Opposition als Anti-LGBTQ-Vorschrift abgelehnt. Das Informationszentrum der Regierung veröffentlichte eine Erklärung, in der es heißt, das Privatleben von Erwachsenen sei Privatsache, aber „Kinder müssen geschützt werden“.

Die linke Tageszeitung Népszava widmet dem Thema zwei Kommentare in einer einzigen Ausgabe. Dániel Juhász schreibt, dass die Pride Parade mittlerweile nur noch von einer kleinen Gruppe Rechtsextremer abgelehnt werde. Er fordert sie auf, es mit Liebe statt mit Hass zu versuchen und den Unterschied herauszufinden. Mária Gál wiederum weist die Kritik von Außenamtsstaatssekretär Tamás Menczer an den 35 Botschaftern in Budapest zurück, die in einer Erklärung zur Unterstützung des Pride-Marsches das „Kinderschutzgesetz“ kritisiert hatten, als nicht hinnehmbar zurück. Gál betont, die Botschafter hätten sich lediglich für die Verteidigung der Menschenrechte eingesetzt.

László Szőcs hält die Zulassung der gleichgeschlechtlichen Ehe, wie von den Teilnehmern des Pride-Masches gefordert, für einen willkürlichen Schritt in Ungarn, da sich 61 Prozent der Bevölkerung dagegen aussprechen würden. Die Verfolgung von Homosexuellen sei hierzulande 1961 abgeschafft worden, erinnert Szőcs in der regierungsnahen Magyar Nemzet und versichert, dass die gleichgeschlechtliche Ehe erst dann legalisiert werde, wenn sie in der Bevölkerung eine Mehrheit finde.

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