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Diskussion über Ungarn, die ihr Land verlassen

15. Aug. 2023

Rechtsgerichtete Kommentatoren echauffieren sich über Linksliberale, die eine Auswanderung als einzige Lösung für die ihrer Meinung nach unerträglichen Zustände in Ungarn betrachten.

Schattenministerpräsidentin Klára Dobrev von der oppositionellen Demokratischen Koalition erklärt in einem Facebook-Post, dass angesichts maroder öffentlichen Dienstleistungen und niedriger Gehälter Ungarinnen und Ungarn zu Zehntausenden aus ihrem Land fliehen würden. Die DK-Politikerin veröffentlicht eine Grafik, aus der hervorgeht, dass im Jahr 2021 über 70.000 Menschen Ungarn verlassen hatten. Offiziellen Statistiken zufolge verließen im vergangenen Jahr 26.500 Ungarn ihr Land, die höchste Zahl seit 2017, während 21.900 aus dem Ausland in ihre Heimat zurückkehrten.

In seinem Blog Bádog wettert Zsolt Bayer gegen ein liberales Intellektuellen-Ehepaar, das dem Nachrichtenportal Telex gegenüber von seiner Entscheidung berichtet hatte, sein teures Haus und den umliegenden großen Pflanzen-Garten aufgrund der Zwietracht des öffentlichen Diskurses in Ungarn zu verlassen und sich in Spanien niederzulassen. Er nennt sie „elende, verlogene Widerlinge“ und empfiehlt einen „interessanten“ Artikel über sie auf Mandiner.

In diesem auf Mandiner veröffentlichten Meinungsartikel vergleicht Ádám Forisek das Schicksal des wohlhabenden Paares mit Ukrainern, deren Häuser zerbombt, oder Türken, deren Häuser bei einem Erdbeben zerstört wurden. In sarkastischer Manier verweist er auf seine gerade gewonnene Einsicht, dass diese Ukrainer und Türken gar keine echten Flüchtlinge seien. Stattdessen – so stellt Forisek fest – sei es das liberale ungarische Ehepaar, für das er Mitleid empfinden sollte.

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