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Italien: Meloni rückt in die Mitte

9. Aug. 2023

Beobachter beider politischer Lager korrigieren ihre Einschätzungen über die rechtsorientierte italienische Ministerpräsidentin. Dabei ist das, was die einen negativ bewerten, für die anderen ein positives Zeichen.

In der Zeitung Magyar Nemzet macht Tamás Fricz seine rechten Kollegen darauf aufmerksam, dass Giorgia Meloni – einst als Freundin und Verbündete von Ministerpräsident Orbán angesehen – in Richtung der globalistischen Kräfte abdrifte. Nach wie vor vertrete sie konservative Werte, beobachtet Fricz, konstatiert jedoch: Meloni habe sich mit ihrer entschlossenen Unterstützung der Vereinigten Staaten bei deren Haltung zum Krieg in der Ukraine „selbst erniedrigt“. Die italienische Ministerpräsidentin sei Mitglied des Aspen-Instituts, einer „globalistischen Washingtoner Denkfabrik“, notiert Fricz und schlussfolgert, dass „sie für uns höchstwahrscheinlich eine Enttäuschung sein wird“.

Tamás Rónay gibt folgende Frage zu bedenken: „Können wir Melonis Partei Fratelli d’Italia noch als populistische Kraft bezeichnen?“ Meloni sei in den westlichen Hauptstädten ein gern gesehener Gast, da sie fest an der Seite der Ukraine stehe, schreibt Rónay in der Tageszeitung Népszava und erwähnt auch Frankreichs Rassemblement National als eine rechtsextreme Bewegung, die sich Richtung Mitte orientiere. Andererseits bezeichnet der Kolumnist die Alternative für Deutschland (AfD) als für den Rest der parlamentarischen Parteien weiterhin nicht vorzeigbar. Alles in allem warnt Rónay die konservative Mitte davor, sich mit populistischen Parteien zu verbünden.

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