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Ungarns Wirtschaft: Ganzes Jahr in leichter Rezession

18. Aug. 2023

Ein liberaler Analyst zeichnet ein heterogenes Bild vom Zustand der ungarischen Wirtschaft, wobei positive Entwicklungen mit negativen einhergehen.

Das Statistische Zentralamt hat für das zweite Quartal 2023 einen Rückgang des BIP um 0,3 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal ausgewiesen. Das heißt, dass sich Ungarn technisch gesehen das vierte Quartal in Folge in einer Rezession befindet. Eine derartige Entwicklung hat es seit der Einführung der vierteljährlichen Wachstumsstatistik im Jahr 1995 noch nicht gegeben. Nach Angaben von Márton Nagy, Minister für wirtschaftliche Entwicklung, wird sich dieser Trend im dritten Quartal umkehren. Ungeachtet des Rückgangs von 2,3 Prozent im zweiten Quartal – im Jahresvergleich – wird Ungarn dem Minister zufolge die Rezession bis Ende 2023 überwinden. (Noch im Januar war ein Wachstum von 1,5 Prozent vorausgesagt worden.)

Das negative Wachstum werde von einigen günstigen Trends begleitet, notiert Gábor Brückner auf Telex. Der rückläufige Verbrauch habe die Rekordinflationsrate bereits reduziert, und bis November könne mit einer einstelligen Inflationsrate gerechnet werden. Die niedrigeren Energiepreise und der gesunkene Lebensstandard hätten die Außenhandelsbilanz des Landes erheblich verbessert, so Brückner weiter. Obwohl das Loch im Staatshaushalt schrumpfe, sei es unwahrscheinlich, dass die Regierung das Defizit wie ursprünglich geplant in diesem Jahr unter die Marke von vier Prozent werde drücken können.

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