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US-Beschränkungen der Visumfreiheit schlagen weiter Wellen

4. Aug. 2023

Zwar ist die Beschränkung der visumfreien Einreise in die Vereinigten Staaten weitgehend eine symbolische Maßnahme, dennoch hat sie in den ungarischen Medien emotionale Reaktionen hervorgerufen.

Im Fernsehsender ATV hat der Reiseschriftsteller Róbert Richárd Kiss darauf hingewiesen, dass die Veränderungen den Ungarn nicht ernsthaft schaden würden. Selbst wenn sie mehrmals im Jahr in die USA reisen wollten, müssten sie nur jedes Mal online das ESTA-Formular ausfüllen. (Einzelheiten dazu siehe BudaPost vom 3. August.) „Das ist nicht anders, als würde man bei der Beantragung von Einreisevisa befragt“, so der Schriftsteller beschwichtigend. Im selben Nachrichtenbeitrag vertrat der liberale Außenpolitiker István Szent-Iványi die Auffassung, dass die Maßnahme trotz gegenteiliger offizieller Erklärungen tatsächlich eine an die ungarische Regierung gerichtete Warnung sei. Budapest verbünde sich nämlich mit China, anstatt sich an die Seite Amerikas zu stellen. Sollte die Regierung ihren Kurs nicht ändern, könnten sich daraus schwerwiegendere Konsequenzen ergeben, warnt Szent-Iványi.

Im zweiten Magyar Nemzet-Leitartikel zu diesem Thema binnen weniger Tage vertritt László Szentesi Zöldi die Meinung, dass die Vereinigten Staaten lediglich einen Vorwand gefunden hätten, um den Ungarn Unannehmlichkeiten zu bereiten. Die wirklichen Bedrohungen für die Sicherheit der USA stammten aus dem eigenen Land: Gewaltattacken von faschistischen, islamistischen und gewaltbereiten Woke-Gruppen sowie regelmäßige Schießereien an Schulen, erinnert der regierungsfreundliche Autor.

Die Einschränkungen bei der Visumfreiheit seien von feindseligen Gefühlen gegenüber Ungarns Politik der Unterstützung magyarischer Gemeinschaften in den Nachbarländern getrieben, echauffiert sich Szilárd Demeter. Auf der Website von Mandiner bezichtigt der Schriftsteller und Direktor des Petőfi-Literaturmuseums die USA, sie würden die gewaltsame Assimilierung dieser ethnischen Ungarn durch die lokalen Behörden unterstützen.

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