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Historiker: Pläne für ein Aufschließen zum EU-Durchschnitt kaum realistisch

8. Sep. 2023

Ein in Kalifornien lebender Geschichtswissenschaftler aus dem linken Spektrum meint, dass die ungarische Regierung mit ihrer Wirtschaftspolitik einer Fata Morgana nachjage.

Iván T. Berend bezeichnet es als „unverschämt“, dass die ungarische Regierung Finanztransfers von der Europäischen Union fordere, während sie Brüssel zur gleichen Zeit unablässig beschimpfe. Der prominente reformkommunistische Historiker vertritt in der Tageszeitung Népszava die Ansicht, dass die EU Ungarn aus Gründen der Rechtsstaatlichkeit zu Recht Gelder vorenthalte. Die Ostöffnung der Regierung habe kaum Früchte getragen, da China und Südkorea nur 13 Prozent der ungarischen Importe ausmachten, während der Anteil Russlands bei lediglich drei Prozent liege. Der 93-jährige in Kalifornien lebende Akademiker sieht auch das Ziel der Regierung, bis 2030 85 bis 90 Prozent der durchschnittlichen Wirtschaftsleistung der Europäischen Union zu erreichen, kritisch: Ungarns Pro-Kopf-BIP sei nur halb so hoch wie der EU-Durchschnitt (18.000 Dollar im Vergleich zu 34.000 Dollar), was bedeute, dass Ungarn ein Vielfaches der durchschnittlichen jährlichen EU-Wachstumsrate von zwei Prozent produzieren müsste, um dieses Ziel zu erreichen. Dies stehe in keinem Verhältnis zu den Vorhersagen der Regierung selbst für die kommenden Jahre.

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