Ungarn verurteilt Hamas-Angriff auf Israel
10. Oct. 2023Während das politische Spitzenpersonal aller Couleur Israel nach den massiven Terroranschlägen auf die Bevölkerung des Landes seine Solidarität zugesichert hat, zeichnen Kommentatoren ein düsteres Bild von der unmittelbar bevorstehenden Zukunft der Region.
Staatspräsidentin Katalin Novák, Regierungschef Viktor Orbán, Außenminister Péter Szijjártó sowie führende Oppositionspolitiker, darunter der ehemalige Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány, haben in ihren jeweiligen Stellungnahmen die wahllose Tötung von Zivilisten durch Hamas-Kämpfer im Laufe des Wochenendes scharf kritisiert. Als Zeichen der Solidarität mit dem israelischen Volk wurde die Budapester Kettenbrücke in den weiß-blauen Farben des jüdischen Staates angestrahlt.
In einem Artikel für Magyar Nemzet bezeichnet Levente Sitkei die Ereignisse in Israel als Blutbad und nennt die Täter „Banditen“. Er könne keine Lösung für den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern erkennen, da Verhandlungen immer wieder gescheitert seien, während Gewalt unweigerlich zu weiterer Gewalt führen müsse. Dennoch sei Selbstverteidigung für Israel ein Muss, auch wenn Vergeltung keinen dauerhaften Frieden bringen werde, hält Sitkei fest.
Im Fernsehsender ATV vertrat der Militärexperte József Kisbenedek die Auffassung, dass der Überraschungsangriff der Hamas auf Israel ein massives Versagen des israelischen Geheimdienstes gewesen sei. Es erstaune doch, dass sich hinter dem den Gazastreifen und Israel trennenden Zaun keine nennenswerten militärischen Kräfte in Alarmbereitschaft befunden hätten. Kisbenedek hält die Entsendung israelischer Bodentruppen in den Gazastreifen für wahrscheinlich und prognostiziert für diesen Fall einen längeren Krieg mit hohen Verlusten.
Auf dem Nachrichtenportal Mandiner bezeichnet der regierungsnahe Analyst Miklós Szántó Ungarn als den engsten Verbündeten Israels in Europa. Er bezichtigt die internationale Linken der Unterstützung palästinensischer Terrororganisationen, die Israel zerstören wollten. Ihre Einstellung ermutige die Hamas, behauptet Szántó und erinnert daran, dass Präsident Trump im Gegensatz dazu Verständnis und Frieden zwischen einflussreichen arabischen Staaten und Israel geschaffen habe.
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