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EGMR verhandelt ungarischen Sterberechtsfall

30. Nov. 2023

Ein linker Kolumnist wirft der Regierung vor, sie widersetze sich der Sterbehilfe, um dem konservativen katholischen Klerus zu gefallen.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat am Montag mit Anhörungen im Fall des ungarischen Verfassungsrechtlers Daniel Karsai begonnen. Der unheilbar an Amyotropher Lateralsklerose (ALS) erkrankte 47-Jährige fordert für sich das Recht, sein eigenes Leben beenden zu dürfen, bevor er innerhalb eines Jahres vollständig gelähmt sein wird und nicht mehr sprechen kann. Euthanasie ist in Ungarn illegal. Ein Urteil wird für Anfang nächsten Jahres erwartet.

In der überregionalen Tageszeitung Népszava wettert Tamás Beck gegen die Regierung sowie den „durch und durch integristischen“ katholischen Klerus und wirft beiden Institutionen vor, über jeden Aspekt des menschlichen Lebens bestimmen zu wollen. In den Augen Becks folgen sie dem Prinzip der „Allianz von Thron und Altar“ und nicht der Trennung von Staat und Kirche. Der Ausgang der Auseinandersetzung zwischen dem an ALS erkrankten Juristen und der Regierung vor dem Straßburger Menschenrechtsgerichtshof sei ein Vorbote der Zukunft, die das ungarische Volk zu erwarten habe, warnt der Kolumnist.

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