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Ungarn: Guter Draht sowohl zu Israel als auch zu muslimischen Ländern

14. Nov. 2023

Ein regierungsnaher Publizist fragt sich, warum die Opposition nicht begreifen könne, was Israel an der ungarischen Außenpolitik perfekt verstehe.

Mátyás Kohán erkennt keinen Widerspruch zwischen der ungarischen Unterstützung Israels und den gedeihlichen Beziehungen zu zahlreichen muslimischen Ländern, auch wenn letztere auf der Seite der Feinde des jüdischen Staates stünden. In einem Artikel auf der Webpräsenz von Mandiner zitiert der Autor einen im oppositionsnahen Wochenmagazin Heti Világgazdaság erschienenen Artikel, in dem Ministerpräsident Viktor Orbán für sein „freundschaftliches Händeschütteln“ mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan kritisiert wird, während er zugleich „versucht, sich als Unterstützer Israels zu verkaufen“. Orbán, so Kohán, habe sämtlichen am Treffen des Türkischen Rates (OTS) teilnehmenden Staatsoberhäuptern die Hand geschüttelt. (Ungarn hatte als Beobachter an der OTS-Konferenz teilgenommen – Anm. d. Red.) Als die OTS-Vertreter jedoch ein Israel verurteilendes und Hamas unterstützendes Dokument verabschiedet hätten, habe der ungarische Ministerpräsident seine Unterschrift verweigert. Ebenso habe Ungarn in der Generalversammlung der Vereinten Nationen gegen eine Resolution zur Ächtung Israels gestimmt, fügt Kohán hinzu. Für Israel sei es unproblematisch, dass Ungarn fruchtbare Beziehungen zur Türkei und anderen Turkstaaten anstrebe, andernfalls wäre Präsidentin Katalin Novák bei ihrem Solidaritätsbesuch in Israel Anfang November nicht so freundlich empfangen worden. Wenn sich Israel nicht an Ungarns türkischen Freunden störe, warum sei man dann in der Budapester Innenstadt so verunsichert?, fragt Kohán.

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