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Liberale Stimmen kritisieren Israels Gaza-Krieg

7. Dec. 2023

Zwei liberale Kommentatoren werfen Israel vor, das Land wende als Reaktion auf den mörderischen Amoklauf von Hamas im Oktober eine unverhältnismäßig zerstörerische Gewalt an. Demgegenüber verurteilt der Chefredakteur einer jüdischen Zeitschrift beide für deren Gleichsetzung von terroristischen Angriffen und einem Krieg zur Zerschlagung einer terroristischen Organisation.

In zwei aufeinanderfolgenden Ausgaben von Élet és Irodalom hinterfragen zwei liberale Autoren das Recht Israels, Hamas um den Preis massiver ziviler Opfer in Gaza zu vernichten. Gábor Gadó schreibt in der Wochenzeitung, dass die Zerschlagung von Hamas zwar ein legitimes Ziel darstelle, es jedoch nicht hinnehmbar sei, wenn dabei massenhaft Zivilisten ums Leben kämen. Der Krieg in Gaza gebe im Westen lebenden Sympathisanten der palästinensischen Sache einen Vorwand, terroristische Handlungen in Zukunft als legitim zu betrachten. In ähnlicher Weise äußert sich Péter György: Israel könnte sich angesichts seiner massiven Luft- und Artilleriekampagne in Gaza leicht außerhalb der westlichen Zivilisation wiederfinden, wo das Land seit jeher hingehört habe. Der Kolumnist betrachtet die jüngsten, beispiellos gewaltigen gegen Israel gerichteten Demonstrationen im Westen als Beweis für seine These. György fügt hinzu, dass der von der herrschenden Elite oft tolerierte Antisemitismus in Zukunft erneut aufflammen könnte.

In Múlt és jövő (Vergangenheit und Zukunft), einer 1988 von ihm gegründeten Zeitschrift, die zunächst als offiziell nicht zugelassene Publikation erschienen war, erinnert János Kőbányai Gadó und György daran, dass die Hamas am 7. Oktober in Israel vorsätzlich Zivilisten angegriffen habe, während die israelischen Streitkräfte keine Zivilisten ins Visier nehmen würden. Folglich kritisiert er die beiden Autoren von Élet és Irodalom wegen deren Gleichsetzung der beiden Fälle. Zudem hält Kőbányai auch Györgys Bemerkungen über Ungarn für unbegründet. Im Gegenteil vertritt er die Auffassung, dass die ungarische Regierung mit ihrer Weigerung, massenhaft illegale muslimische Migranten aufzunehmen, richtig gehandelt habe. Er selbst würde nach eigenem Bekunden niemals für diese Regierung stimmen. Dessen ungeachtet jedoch sei es ihr zu verdanken, dass es in Ungarn keinen gewalttätigem Antisemitismus gebe.

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