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Statuenpläne zeigen Uneinigkeit über die Krawalle von 2006

10. Jan. 2024

Als Reaktion auf eine Anregung, den Opfern polizeilicher Willkür des Jahres 2006 eine Statue zu widmen, weist ein linksorientierter Journalist darauf hin, dass auch die von den Krawallmachern verwundeten Polizisten eine Statue in Budapest verdienen würden.

Nach Ansicht von Zoltán Batka handelte es sich bei den Oktober-Ereignissen 2006 in Budapest um eine Serie von Gewalttaten mit grundsätzlich faschistischem Charakter. In der Zeitung Népszava räumt der Kolumnist ein, dass es „natürlich auch polizeiliche Übergriffe“ gegeben habe – und weist den Vorschlag, den für die Ausschreitungen Verantwortlichen ein Denkmal zu errichten, nicht kategorisch zurück. Allerdings sollte es dann „zumindest auch eine Statue für die polizeilichen Opfer der Gewalt des Pöbels“ geben, da 399 Beamte bei den Zusammenstößen verletzt worden seien. (Zu den gegensätzlichen Narrativen über die Unruhen im Herbst 2006 siehe z. B. BudaPost vom 2. November 2015).

In einem Artikel für Magyar Nemzet äußert sich Tamás Fricz zustimmend über die mögliche Errichtung eines Denkmals für die Opfer von Polizeigewalt. Allerdings bezweifelt er, dass der linke Bürgermeister oder der Stadtrat des VII. Budapester Stadtbezirks, in dem das Denkmal stehen soll, dem Projekt zustimmen werden. In diesem Zusammenhang bezeichnet Fricz es als unerträglich, dass einerseits diesen Opfern ein Denkmal verweigert werde, während andererseits dem ehemaligen Ministerpräsidenten Gyula Horn in der Hauptstadt eine Statue errichtet worden sei. Dabei erinnert der Kolumnist an die Tatsache, dass Horn in seiner Jugend als Mitglied der kommunistischen Miliz während der Repressalien nach der Revolution von 1956 agiert habe.

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