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Ungarn – eine „Führerdemokratie“?

13. Jan. 2024

Ein renommierter Soziologe geht davon aus, dass die aktuelle Regierung zumindest auf absehbare Zeit immer wieder im Amt bestätigt werden wird.

Auf der Webpräsenz des Wochenmagazins Heti Világgazdaság weist András Körösényi Thesen zurück, wonach das politische Regime in Ungarn undemokratisch, diktatorisch oder autokratisch sei. Seiner Ansicht nach existieren auf der Welt keine reinen Demokratien. Der Soziologe charakterisiert das aktuell bestehende politische System in Ungarn als eine „Führerdemokratie“, in der Wahlen in Wirklichkeit Volksabstimmungen über die Person von Ministerpräsident Orbán seien – ein in den Augen seiner Anhängerschaft charismatischer Führer. Im Gegensatz dazu, so Körösényi, verfüge die zersplitterte Opposition über keine maßgebliche Führungspersönlichkeit, was sie eine Wahl nach der anderen auf die Verliererstraße führe. Ein charismatischer Anführer könne auch unter extremen Bedingungen im Amt bleiben, wie dies etwa in Venezuela der Fall sei. Deshalb rechnet Körösényi auf absehbare Zeit nicht mit einer Wahlniederlage Orbáns – bis etwas Unerwartetes und Unvorhersehbares passiere.

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