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Wochenpresse zu Ungarns Querelen mit seinen Verbündeten

29. Jan. 2024

Die Verhinderung des Nato-Beitritts von – zunächst – Finnland und in der Folge Schwedens sowie die Sanktionen der Europäischen Union samt der offenen Kritik der US-Administration haben Ungarn in eine einzigartige Position innerhalb des westlichen Bündnisses manövriert. So lautet die übereinstimmende Ansicht verschiedener Kommentatoren. Allerdings bieten sie durchaus unterschiedliche Erklärungen dafür.

In der Wochenzeitung Magyar Hang bezeichnet Szabolcs Szerető den langwierigen Prozess der Weigerung Ungarns, den schwedischen Nato-Beitritt zu ratifizieren, als „eigenartige Seifenoper“, die dem Protagonisten Viktor Orbán keine positiven Ergebnisse beschert habe. Das einzige vom Ministerpräsidenten erreichte Resultat bestehe darin, dass nach der Europäischen Union nun auch die ungarische Loyalität als Verbündeter innerhalb der Nato in Frage gestellt werde. Nach Ansicht Szeretős wird sich Orbán kaum mit makellosem Prestige aus einer Situation befreien können, für die er selbst verantwortlich ist.

Zoltán Lakner sagt voraus, dass Ungarn innerhalb der Europäischen Union weiterhin unter Druck stehen werde, weil gegenüber dem Land Bedenken hinsichtlich seiner Rechtsstaatlichkeit bestünden – und zwar innerhalb der Staatengemeinschaft, vor allem jedoch unter den Abgeordneten des Europäischen Parlaments. Deren jüngste Klage gegen die Kommission, die zehn der gesperrten 30 Milliarden Euro für Ungarn freigegeben hatte, dürfte seiner Meinung nach keine weiteren Strafen für die ungarische Regierung zur Folge haben. Dennoch äußert sich Lakner in Jelen recht überzeugt, dass es Ungarn in den kommenden Jahren schwer fallen werde, weitere dieser Mittel loszueisen.

László Dornfeld charakterisiert die jüngste Plenarsitzung des Europäischen Parlaments, in der Ungarn sowie die Europäische Kommission kritisiert worden waren, als Wahlkampfauftaktveranstaltung des globalistischen Lagers im Hinblick auf die im Juni anstehenden Europawahlen. Ungarn werde bestraft, weil es – fast als einziges der Mitgliedsländer – die Interessen der Nation gegen die globale Elite vertrete, behauptet der Kommentator im Wochenmagazin Mandiner. Auf beiden Seiten des Atlantiks müssten souveräne Bürger jetzt handeln, um „die Globalisten in Washington und Brüssel zum Teufel zu jagen, den Sumpf trockenzulegen und dem Volk die Interessenvertretung zurückzugeben“, fordert Dornfeld.

Donald Trump werde aller Wahrscheinlichkeit nach der Präsidentschaftskandidat der Republikaner sein, schreibt Gábor Bencsik in Demokrata. Darüber hinaus geht er davon aus, dass Trump Präsident Biden im November besiegen dürfte. „Wir mögen unsere eigenen Ansichten über Trumps Stil und Einstellungen haben, doch wäre er sowohl für die Welt als auch für Ungarn die bessere Wahl“, behauptet der leitende Redakteur des regierungsnahen Magazins.

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