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Eine weitere Deutung des schwedisch-ungarischen Abkommens

21. Feb. 2024

Ein regierungsnaher Kommentator vermutet, dass Ungarn Schweden als Reaktion auf den Schaden, den die von Stockholm befürworteten EU-Sanktionen gegen Ungarn angerichtet haben, mit der Ratifizierung seines Antrags auf die Nato-Mitgliedschaft des skandinavischen Landes warten ließ.

Mátyás Kohán sieht die jüngsten Entwicklungen als Beweis dafür, dass Ungarn triftige Gründe gehabt habe, die Abstimmung über den Nato-Beitritt Schwedens mehrmals zu verschieben. Auf Mandiner weist er die Vorwürfe seitens der Regierungsgegner zurück, denen zufolge man mit der Verhinderung des schwedischen Nato-Beitritts Russland lediglich gefällig sei. In Wirklichkeit hätten schwedische Beamte Ungarn zunächst nur kritisiert und Budapest Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit vorgeworfen. Als dann jedoch EU-Gelder eingefroren und Ungarn damit spürbare Schäden zugefügt worden seien, habe die Regierung reagieren müssen, und zwar mit den begrenzten Mitteln, die einem Land von der Größe Ungarns zur Verfügung stünden, erläutert Kohán. Schlussendlich habe die schwedische Führung das verstanden und der Ministerpräsident werde Ungarn einen Besuch abstatten, während die ungarische Seite neue Gripen-Kampfflugzeuge und andere militärische Ausrüstungen kaufen werde. Beide Staaten, die gleichermaßen zum Klub derjenigen Länder gehörten, die das geforderte Ziel der Nato-Militärausgaben in Höhe von zwei Prozent des BIP erfüllen würden, dürften sich hoffentlich darauf verständigen, „die Interessen des anderen zu schützen und nicht zu verletzen“, schreibt Kohán abschließend.

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