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Orbáns Clinch mit Brüssel könnte sich auszahlen

2. Feb. 2024

Ein liberaler Rundfunkkommentator vertritt die Ansicht, dass die Auseinandersetzung mit dem europäischen Mainstream zwar gefährlich erscheinen möge – sich jedoch in politischer Hinsicht für den ungarischen Ministerpräsidenten auszahlen könnte.

Im ausschließlich im Internet empfangbaren Klubrádió beschreibt Iván Kárpáti Ministerpräsident Viktor Orbán als eine Person, die die Taktik des Spiels mit dem Feuer bis zur Perfektion ausgeklügelt habe. Mit anderen Worten: Nach einem harten Schlagabtausch könne ein kleines Zugeständnis von der Gegenseite als großer Erfolg gewertet werden. Andererseits hätten auch die EU-Verantwortlichen dieses Spiel gelernt, denn sie drohten Ungarn mit schmerzhaften Konsequenzen, falls Budapest das Vorhaben, der Ukraine in den kommenden vier Jahren 50 Milliarden Euro zukommen zu lassen, scheitern lassen sollte.
Viktor Orbán mag im Unrecht sein, fährt Kárpáti fort, aber ein ganzes Land zu bestrafen, weil er das ukrainische Hilfsprogramm im Jahresrhythmus überprüfen lassen wolle, sei rechtlich doch eher fragwürdig. Die Zweifel Orbáns an der Wirksamkeit der Kiew zukommenden Hilfe sowie dessen ablehnende Haltung gegenüber der Brüsseler Bürokratie stießen nicht nur in Ungarn auf immer mehr Sympathie. Nun sei allerdings die Eigensinnigkeit eines ungarischen Ministerpräsidenten für die europäischen Staats- und Regierungschefs einfach nur lästig. Der große Schock käme, wenn Deutschland als das stärkste Land Europas den gleichen Weg einschlagen würde. Schon jetzt seien die Menschen dort weniger „grün“ und weniger „inklusiv“, als es die Regierenden in Berlin erwarten würden. Und diese Regierenden versagten spektakulär dabei, die Probleme des Landes wirksam anzugehen. „Europa ist in Schwierigkeiten“, schlussfolgert Kárpáti.

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