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Handelskette SPAR im Clinch mit der Regierung

27. Mar. 2024

Die Meinungen über den Streit zwischen der in den Niederlanden ansässigen, europaweit agierenden Einzelhandelskette und der ungarischen Regierung gehen auseinander.

„SPAR wird einen Preis für seine haltlosen und ungerechtfertigten Vorwürfe Richtung Ungarn zahlen“, erklärte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Márton Nagy, am Montag nach einem Treffen mit dem Vorstandsvorsitzenden von SPAR Ungarn. Dabei hatte Nagy seinen Gesprächspartner aufgefordert, er möge Beweise für die vom Chef von SPAR International gegen seine Regierung erhobenen Anschuldigungen vorlegen. Hans Reisch hatte in Interviews mit der deutschen und österreichischen Presse geäußert, dass Vertreter der Regierung für das Umfeld von Ministerpräsident Viktor Orbán eine Beteiligung an dem Einzelhändler gefordert hätten, um die Beschwerde von SPAR wegen der während der Corona-Pandemie eingeführten Gewinnsteuer beizulegen. SPAR hat bei der Europäischen Kommission eine Beschwerde gegen diese Steuer eingereicht.

Im Klubrádió hat Péter Rózsa der Regierung vorgeworfen, sie plane die Übernahme einiger internationaler Lebensmittelketten, um sie dann ihren Gefolgsleuten zu überlassen. Im Rahmen dieses Plans seien bereits ein Fernsehsender, ein Elektrizitätswerk sowie ein Internet- und Telefonanbieter aufgekauft worden. Nunmehr seien die Einzelhändler an der Reihe, so Rózsa.

Gábor Brückner geht nicht davon aus, dass der Vorstandsvorsitzende von SPAR einfach gelogen habe, als Annäherungsversuche von Personen mit Verbindungen zur Regierung erwähnte. Auf Telex zitiert er jedoch Insider-Quellen, denen zufolge noch keine Entscheidung zur Übernahme von SPAR getroffen worden sei. Gleichzeitig macht Brückner warnend darauf aufmerksam, dass internationale Einzelhandelsketten viel effizienter und beliebter seien als ihre ungarische Konkurrenz.

Mandiner pflichtet Minister Márton Nagy bei, der die SPAR-Beschwerden auf ein schlechtes Management zurückführt. In der Tat habe SPAR Ungarn in den letzten zwei Jahren in zunehmendem Maße Defizite angehäuft, heißt es auf dem Nachrichtenportal. Seltsamerweise floriere eine andere (in Deutschland ansässige) Kette: Lidl. Mandiner merkt zudem an, dass die Europäische Kommission die ungarischen Sondersteuern als mit dem EU-Recht vereinbar eingestuft habe.

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