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Orbán und Trump lobpreisen sich gegenseitig

12. Mar. 2024

In den Augen eines linksorientierten Kolumnisten spielt Ministerpräsident Viktor Orbán Roulette, wenn er sich auf Trump einlasse. Sein regierungsnahes Gegenüber dagegen meint, Trump sei die bessere Wahl für Ungarn.

Beim Besuch von Viktor Orbán bei Donald Trump in dessen Villa in Mar-a-Lago (Florida) erklärte der Ex-Präsident: „Es existiert niemand, der besser, klüger oder ein besserer Führer ist als Viktor Orbán. Er ist fantastisch.“ Orbán wiederum erwiderte, dass im Falle einer Wiederwahl Trumps im Jahr 2020 kein Krieg in der Ukraine stattgefunden hätte. Nach seiner Rückkehr nach Budapest sagte Orbán dem ungarischen Staatsfernsehen, Ungarn werde in den Vereinigten Staaten respektiert, weil es für Familienwerte eintrete, während in Westeuropa „jeder über LGBTQ-Schwachsinn“ debattiere.

Gábor Horváth wirft sowohl Trump als auch Orbán Machtbesessenheit vor. In der linken Tageszeitung Népszava kritisiert er den ungarischen Regierungschef, weil dieser seine Hoffnungen auf einen Wahlsieg Trumps setze. Die wahren Interessen Ungarns würden es erfordern, dass die Regierung „korrekte Beziehungen“ zu allen US-Regierung unterhalte – und zwar ganz unabhängig davon, wer Präsident sei. Stattdessen, so Horváth weiter, spiele Orbán Roulette: „2016 hatte er gewonnen, als Donald Trump zum Präsidenten gewählt wurde. 2020 verlor er und jetzt setzt Orbán wieder alles auf Schwarz.“

Viktor Orbán sei nicht der einzige Spitzenpolitiker der Europäischen Union, der Trump die Daumen drücke, behauptet László Szentesi Zöldi. Auch viele seiner Kollegen würden einen echten Staatsmann dem geistig behinderten Joe Biden vorziehen, notiert der Kolumnist in Magyar Nemzet, auch wenn sie das nicht sagen könnten, weil sie die „Enthauptung“ in ihren jeweiligen Ländern fürchten müssten. „Wir unterstützen Trump, weil wir in Amerika das sehen wollen, was wir in Ungarn in den letzten 14 Jahren erlebt haben: echte Meinungsfreiheit sowie den Schutz christlicher und familiärer Werte“.

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