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Live-Wahldebatte im Staatsfernsehen: Verhaltene Reaktionen

1. Jun. 2024

In ihren ersten Reaktionen bewerten verschiedene Kommentatoren die Debatte der elf Spitzenkandidaten für die Europawahl zwar als interessant, aber nur mäßig aufschlussreich.

Auf Telex beschreibt Zsolt Sarkadi die Fernsehsendung vom Donnerstagabend als einen Beleg für die Unmöglichkeit, eine Debatte mit elf Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu führen. Die Zuschauer hätten Monologe gehört und die Teilnehmenden am Ende lediglich eine Minute Zeit gehabt, um auf das zuvor von den anderen Gesagte zu reagieren.

Die Regierungsseite habe diesem Format zugestimmt, um zu versuchen, Péter Magyar unter den üblichen linken Politikern zu platzieren, vermutet Pál Dániel Rényi in einem Kommentar auf 444. Ein weiterer Grund sei, einem halben Dutzend unbedeutender Kandidaten eine Plattform zu geben, die damit den eine echte politische Alternative darstellenden Parteien kleine Stückchen ihrer Wählerschaft abnehmen könnten.

Von regierungsfreundlicher Seite vertrat auch László Szabó die Ansicht, dass man kaum von einer wirklichen Debatte sprechen könne. Seiner Meinung nach handelte es sich um einen Wettbewerb zwischen den Oppositionskandidaten, bei dem es darum gegangen sei, den Namen von Ministerpräsident Orbán so oft wie möglich und in einem negativen Kontext zu erwähnen, beobachtete Szabó auf Hír TV.

Die DK-Spitzenkandidatin Klára Dobrev habe sich als die „regierungskritischste“ Teilnehmerin profilieren können, stellte der regierungsnahe Analyst Ágoston Sámuel Mráz im Fernsehsender ATV fest. Péter Magyar hingegen habe nicht verhindern können, lediglich zu einem der vielen Regierungsgegner zu werden.

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